25 Jahre nach dem Völkermord Ruandas Zukunft braucht Versöhnung
„Suche Frieden und jage ihm nach!“ Die Bibel schickt Christinnen und Christen auf Friedensmission. Auch in Ruanda. Das ostafrikanische Land gedenkt 2019 des Völkermords vor 25 Jahren. Hundert Tage Blutvergießen. Mindestens 800.000 Tote. 200.000 Gefangene. Hunderttausende vergewaltigte Frauen und Mädchen. Diese Zahlen stehen für unsagbares Leid. Was am Abend des 6. April 1994 begann, wirkt bis heute nach.
„Meine Kinder sollen nicht erleben, was ich
erlebt habe. Dafür werde ich kämpfen, aber ohne Faust und Fußtritte“, sagt
Beatrice. Vor einem Vierteljahrhundert wurde die damalige Studentin Opfer
brutaler Gewalt verfeindeter Volksgruppen im Grenzgebiet zwischen Kongo und
Ruanda. Heute macht sie bei einer kirchlichen Friedensgruppe mit.
„Ich habe
ihm vergeben. Das hat mich befreit“, sagt Esther über den Mann, der einst ihr
Kind ermordete. Heute nimmt die Ruanderin an einer Gesprächsgruppe in ihrer
Kirchengemeinde teil, bei der Täter und Opfer des Völkermords an einem Tisch
sitzen.
Die Arbeit für Versöhnung und Frieden braucht Mut, Zeit, Durchhaltevermögen – und Geld. Die Kindernothilfe, die Vereinte Evangelische Mission (VEM), Brot für die Welt und die Evangelische Kirche im Rheinland wirken an der Arbeit für Versöhnung und Frieden mit. Sie stellen finanzielle Mittel, Fachwissen und Fachkräfte zur Verfügung.
Beispiel 1: Traumatische Erkrankungen behandeln
Viele Menschen in Ruanda müssen mit traumatischen Erinnerungen an Töten und Sterben, an Flucht, Gefangenschaft und Vergewaltigung weiterleben. Die protestantischen Kirchen Ruandas bilden Therapeutinnen und Therapeuten aus. Sie unterstützen Betroffene in speziellen Zentren für Trauma-Beratung. Und sie strahlen Radiosendungen aus, die über den Umgang mit traumatischen Erkrankungen und deren Behandlung informieren.
Beispiel 2: Frauen stark machen
Selbsthilfegruppen weisen Wege aus der Armut und machen Frauen wie Lynel stark. Die 48-Jährige lebt mit ihren vier Kindern in Kigali. Sie lieh sich aus den Ersparnissen ihrer Fraueninitiative Geld und investierte es erfolgreich in den An- und Verkauf von gebrauchter Kleidung. Mit Hilfe eines weiteren Kleinkredits erwarb sie ein kleines Stück Land, auf dem sie Gemüse anbaut. Heute ist Lynel nicht mehr unterernährt. Sie kann ihren Kindern den Schulbesuch ermöglichen und sogar ihr Haus renovieren.
Beispiel 3: Theaterspielen gegen Gewalt
Schauspielerinnen und Schauspieler der Theatergruppe Badilika (Wandel) bringen auf die Bühne, was sie selbst erlebt haben: Gewalt in der kongolesisch-ruandischen Grenzregion. Doch bei der Aufführung allein bleibt es nicht. Badilika bezieht die Zuschauenden mit ihren Erlebnissen, ihrer Wut und ihren Tränen mit ein. Wenn der Vorhang gefallen ist, werden gemeinsam Lösungen gesucht für die scheinbar unlösbaren Konflikte, die das Leben in dieser afrikanischen Region schon so lange bestimmen.
Anlässlich
des Gedenkens an den Völkermord vor 25 Jahren gehen die Kindernothilfe, die Vereinte
Evangelische Mission (VEM), Brot für die Welt und die Evangelische Kirche im
Rheinland gemeinsam auf Friedensmission. Schließen Sie sich an und fördern Sie
die Arbeit für Versöhnung in Ruanda mit Ihrer Spende:
Hier spenden Sie online!
oder
Spendenkonto bei der KD-Bank:
IBAN: DE43 3506 0190 1010 9720 31
Empfängerin: Aktion Ruanda
Stichwort: Versöhnung
Auf
dem Kirchentag 2019 in Dortmund sind die Auswirkungen des Völkermords ebenfalls
Thema. Im International Peace Centre gibt es am Freitag, 21. Juni, eine englischsprachige
Podiumsdiskussion „After Genocide and War. Promoting Peace in the African Great
Lake Region”. Mit dabei ist der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm.
11 bis 13 Uhr, Kongresszentrum, 1. OG,
Silbersaal, Westfalenhallen
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Eine Aktion von:
Kindernothilfe
Vereinte Evangelische Mission
Brot für die Welt
Evangelische Kirche im Rheinland
story.ekir.de/ruanda
Social Media: #RuandasZukunft
Fotos: VEM / Marion Unger, Claus Schrowange, Eric Mutuyimana
Titelgrafik: Silke Salzmann-Bruhn
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